Touren-Apotheke
In den Bergen bewegt man sich in einem Gelände, wo medizinische Hilfe unter Umständen gar nicht oder nicht unmittelbar zur Verfügung steht. Umso wichtiger ist es, auch eine Apotheke mitzuführen, die Medikamente und Material zur Versorgung von Verletzungen enthält.
Die aufgeführten Module enthalten Vorschläge für unterschiedlich lange Touren bzw. Touren in der Höhe. Sie wurden von erfahrenen SGGM-Autoren im Auftrag für den SAC-Verlag erstellt (Buch «Erste Hilfe für Wanderer und Bergsteiger», SAC-Verlag, 4. Auflage, 2016, S. 84 ff.).
Vorweg einige Grundsätze:
- Die Apotheke sollte nicht zu gross sein – teilweise kann Verbandsmaterial auch improvisiert werden!
- Der Umfang einer Gruppenapotheke ist situativ festzulegen. Persönliche Medikamente sollten von jedem selbst mitgeführt werden!
- Vor jeder Medikamentenabgabe bzw. -einnahme muss klar sein, was therapiert wird. Im Zweifel sollte Fachkompetenz zugezogen werden. Nur das mitnehmen, was man auch anwenden kann!
- Allfällige Kontraindikation sind von einem Arzt abzuklären! Mögliche Nebenwirkungen sind der Packungsbeilage zu entnehmen!
- Die Dosierung muss stimmen (Cave: Medikamentengabe bei Kindern!).
- Die Haltbarkeit und Wirksamkeit von Medikamenten unter extremen Bedingungen (Höhe, Kälte und Wärme) kann eingeschränkt sein!
Produktenamen sind willkürlich bzw. beispielhaft gewählt: Die Autorenschaft deklariert keine Präferenz und lehnt jede Haftung für die unsachgemässe Einnahme von Medikamenten ab.
Abkürzungen:
Drg = Dragée, Tbl = Tabletten, Schmelztbl = Schmelztabletten (lösen sich auf), Kps = Kapseln, Trp = Tropfen, Lsg = Lösung, Btl = Beutel
po = per oral (durch den Mund, also geschluckt), sl = sublingual (unter die Zunge), buc = buccal (Wangentasche)
Erläuterungen zu den Medikamententabellen:
* Anwendung, Alternativen und Kontraindikationen vor der Reise / Tour unbedingt mit einem Arzt besprechen – Umgang mit dem Medikament bedarf einer Instruktion!
** Ggf. auch in Form von Tropfen oder Ampullen sinnvoll
*** Ggf. ist zu überlegen, ob eine Fertigspritze für die intramuskuläre Verabreichung mitzunehmen ist.